In den staubigen Straßen der Dörfer und den geschäftigen Gassen der Städte Benins spielt sich täglich das Leben von über zwei Millionen Kindern ab, die in Armut leben. Ihre Geschichten sind oft unerzählt, ihre Stimmen ungehört – doch in ihren Augen spiegelt sich sowohl die harte Realität als auch eine unerschütterliche Hoffnung wider.

Realität: Leben am Rande der Gesellschaft

Nach Angaben der UNICEF leben etwa 64,5% der beninischen Kinder in Haushalten, die von verschiedenen Formen der Entbehrung betroffen sind. Diese Statistik verschleiert jedoch die menschlichen Geschichten dahinter – Geschichten von Kindern, die kämpfen, sich anpassen und überleben.

« Wenn du durch Benin reist, wirst du Kinder sehen, die arbeiten, wenn sie eigentlich in der Schule sein sollten; die Verantwortung tragen, wenn sie eigentlich spielen sollten. »

Das Phänomen der « Vidomègon »

Enfants vidomègon au Bénin

Eine besonders besorgniserregende Tradition ist die Praxis der « Vidomègon » oder « platzierten Kinder ». Was ursprünglich als System der Solidarität zwischen Familien begann, bei dem Kinder bei Verwandten oder Bekannten untergebracht wurden, um Zugang zu Bildung oder einer Ausbildung zu erhalten, hat sich in vielen Fällen zu einer Form der Ausbeutung entwickelt.

Viele dieser Kinder, hauptsächlich Mädchen, werden als Hausangestellte eingesetzt und arbeiten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Einige sind Missbrauch und Gewalt ausgesetzt, während sie kaum oder gar keinen Zugang zu Bildung haben.

Überleben: Erfindungsreichtum und Widerstandsfähigkeit

Trotz dieser Herausforderungen zeigen beninische Kinder eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. In den Straßen von Cotonou und anderen Städten findest du junge Unternehmer, die Waren verkaufen, Schuhe putzen oder als Träger arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen.

Diese Kinder entwickeln früh Überlebensstrategien und zeigen einen Erfindungsreichtum, der sowohl inspirierend als auch herzzerreißend ist. Aus Abfällen basteln sie Spielzeug, aus begrenzten Ressourcen schaffen sie Möglichkeiten.

Hoffnung: Bildung als Ausweg

Enfants à l'école au Bénin

Inmitten dieser Herausforderungen gibt es Lichtblicke. Verschiedene Organisationen und Initiativen arbeiten daran, beninischen Kindern Zugang zu Bildung zu verschaffen – einem Schlüssel, der Türen zu besseren Möglichkeiten öffnen kann.

« Bildung ist nicht nur ein Recht, sondern auch ein Weg aus dem Kreislauf der Armut. Jedes Kind, das zur Schule geht, trägt die Hoffnung seiner Familie und seines Dorfes. »

Die beninische Regierung hat in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen, um die Schuleinschreibungen zu erhöhen und die Bildungsqualität zu verbessern. Programme zur kostenlosen Grundbildung und Schulmahlzeiten haben dazu beigetragen, mehr Kinder in die Klassenzimmer zu bringen.

Begegnungen auf deiner Reise

Bei einer Reise mit dem Busch-Taxi durch Benin wirst du zwangsläufig auf Kinder treffen – auf den Märkten, in den Dörfern, an den Straßenrändern. Diese Begegnungen können zu den bereicherndsten Erfahrungen deiner Reise gehören, fordern aber auch eine bewusste und respektvolle Haltung.

Wie du sinnvoll helfen kannst:

  • Unterstütze lokale Schulen und Bildungsprojekte anstatt direkt Geld oder Geschenke an Kinder zu geben
  • Kaufe von Familienbetrieben, die nachhaltige Einkommen schaffen
  • Engagiere lokale Führer und Dienstleister, die faire Arbeitspraktiken anwenden
  • Fotografiere respektvoll und immer mit Erlaubnis

Die vergessene Kindheit Benins ist ein komplexes Thema, das keine einfachen Lösungen hat. Als verantwortungsbewusster Reisender kannst du jedoch dazu beitragen, Bewusstsein zu schaffen und die hoffnungsvollen Initiativen zu unterstützen, die daran arbeiten, diesen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. UNICEF Benin

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